Sonntags ist bei uns meistens Abenteuer Tag, so auch diese Woche.
Wir sind extra früh aufgestanden um noch gemütlich frühstücken zu können bevor wir 10:00 am Fährterminal sein mussten, da wir nach Santo Antao zum wandern wollten.
Unsere Meerlust haben wir sicher vertäut in der Marina von Mindelo zurückgelassen, dort gibt es eine 24/7 Security und nette Nachbarn die ein Auge auf sie geworfen haben 😉
Die Fähre fährt zwar erst 11:00 ab, aber man muss bereits eine Stunde vorher das sein. ( Die Fähre fährt normalerweise 3x am Tag, 8/11 und 16 Uhr, am besten dazu aber nochmal 1-2 Tage vorher direkt informieren)
Als Erstes mussten wir zum Kassenhäuschen, das ist etwas an der Seite versteckt. Ein einfaches Ticket nach Santo Antao kostet 800 CVE (das sind ca. 8€). Ihr solltet auf keinesfalls eure Reisepässe vergessen, da die nochmal kontrolliert werden. In Afrika ist es üblich das du in jeden Hafen Ein- und Ausklarieren musst. Das heißt auch das du, wenn du mit der Fähre unterwegs bist deine Tickets nur mit Reisepass bezahlen kannst, dein Name steht dann auch auf dem Ticket, und du musst, bevor du auf die Fähre darfst auch nochmal deinen Reisepass vorzeigen.
Die Fähre fährt ca. 1 Stunde bis nach Porto Novo, den Hafen von Santo Antao, am besten du gehst hoch aufs Sonnendeck, von dort aus hast du einen super Ausblick auf die Inseln und kannst noch etwas die Wellen beobachten 😉
Falls du noch Geld brauchst, solltest du dort im Wartebereich am Automaten Geld holen, da du auf der Insel fast nur in Bar bezahlen kannst, auch deine Unterkunft..
Ein großer Nachteil ist, wenn du aus dem Terminal rauskommst stehen ganz viele Taxifahrer, die dich natürlich als ihren Kunden gewinnen wollen.
Wir sind dem ganzen aus dem Weg gegangen, indem wir erstmal in den Supermarkt um die Ecke sind und uns noch etwas Wasser gekauft haben. Daneben gibt es auch ein kleines Restaurant mit Landes typischen Essen, da alles frisch gekocht wird, solltest du etwas Zeit mitbringen 😉
Wir haben uns dann in einer ruhigen Minuten einen Taxifahrer geangelt der uns ins Ribeira Grande bringt für 45€. Du solltest ihm unbedingt sagen, dass du durch die Wälder & Täler willst und nicht an der Küstenstraße entlang.
(Über eine kostengünstigere Variante kannst du mehr am Ende des Beitrags lesen )
Gestartet sind wir in einer kargen Landschaft die eher an Marokko oder ähnlich heiße Gebiete erinnert, umso weiter wir nach oben kamen, hat sich auch die Umgebung verändert.
Sobald wir die Bergspitze passiert haben kamen wir uns vor wie auf einer anderen Insel. Alles war auf einmal grün, keine öde Wüstenlandschaft mehr und so viele Bäume.
Die Straße führt direkt vorbei an Felsschluchten, Berghängen, Kratern und Pinienwäldern.
Das, was wir gesehen haben hat, uns tief beeindruckt, das satte Grün, die tiefen Krater, die abgebrochenen Felsen bis hin zur Kuh die mitten am Hang weidet.
Das letzte Stück zu unserer Unterkunft in Xoxo (Tschotscho ausgesprochen) war aber am spannendsten. Der Anstieg war ca. 20% und die Straßen konnte man kaum noch so nennen, es war eher eine gepflasterte Gasse. Aber unser Fahrer kannte sich aus und wir sind nach 1,5 Stunden fahrt mitten im Nirgendwo angekommen. Die Straße endete genau an unserer Unterkunft und dahinter ging nur noch ein befestigter Fußweg weiter.
Wir sind dann ins Hotel und haben nur schnell eingecheckt und uns umgezogen. Die Frauen sind sehr freundlich und hilfsbereit, sprechen allerdings nur Portugiesisch. Wir haben es mal wieder auf unsere altbewährte Weise mit Zeichensprache und Übersetzer App gemacht, das hat bisher immer geklappt 😉
Melanie ist noch ganz enthusiastisch und voller Vorfreude losgelaufen, das hat sich allerdings sehr schnell geändert. Bereits die ersten Meter waren nicht ohne. Der Weg war zwar gut ausgebaut mit Treppen und Pflaster, allerdings war es sehr steil.
Es ging direkt los mit 10% Steigung und sollte sich auch den Rest des Weges nicht verbessern. Wir haben auch sehr schnell herausgefunden warum an jeder Ecke kleine Sitzgelegenheiten waren, da wir alle 100-200 m eine Pause brauchten. Nach dem ersten kleinen Berg kam eine Weggabelung, mit einem Hinweisschild für 2 verschiedene Wanderwege. Gut wie wir ausgestattet waren hatten wir keine Ahnung, welcher jetzt besser war. Nach einem innerlichen ‘’Ehne Mehne Miste’’ Spiel und fragenden Blicken haben wir uns entschieden einfach mal nach Links zu gehen, umkehren können wir ja jederzeit.
Wir sind also immer weiter den Berg hoch gelaufen. Die Aussicht war einzigartig, da wir viele Pausen brauchten, konnten wir auch den Ausblick genießen. Es war im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend, da Melanies Lunge den Aufstieg nicht so geil fand 😉
Unser Weg war gesäumt von Zuckerrohr, Bananen- & Papaya Bäumen. Kurz haben wir überlegt uns eine zu nehmen, wir wollten dann aber dann doch den Einheimischen nicht ihr Essen wegessen..
Nach ca. 1 Stunde und 20 Minuten haben wir unser Limit erreicht und etwas der Kuh Gesellschaft geleistet 😉 So oder so ähnlich 😉 Die Pause war mehr als nötig 😉
Wir konnten einfach nicht mehr und nach einer längeren Pause und einen Blick um die Ecke haben wir beschlossen, dass es für heute reicht und sind wieder nach unten gelaufen.
Der Weg nach unten ist auch nicht zu unterschätzen. Mit leicht wackeligen Oberschenkeln kann schnell ein kleiner Kieselstein zur Gefahr werden. Melanie ist einmal leicht gestürzt, nach einer kurzen Schrecksekunde ist aber nochmal alles gut gelaufen und wir konnten weiter gehen.
Im Hotel sind wir dann gegen 16:00 angekommen und haben uns noch etwas ausgeruht und geduscht.
Pünktlich 19:00 gab es ein super leckeres Abendessen. Als Vorspeise gab es eine Suppe, sehr lecker, wir denken es war etwas mit Bohnen & Erbsen. Egal, Hauptsache es schmeckt ;)Als Hauptgang haben sie für Sven eine Hähnchenkeule und für Melanie Cachupa, das Nationalgericht, dazu gab es Manjok und Kartoffeln. Es war super mega lecker 😉
Der Nachtisch war nicht so unseres, karamellisierte Bananen…
Da der erste Tag schon sehr intensiv war und wir absolut keine Lust hatten nur noch nach oben zu laufen, haben wir uns entschlossen nach unten zu gehen.
Ganz logisch 😉 Der Ausblick war zwar toll, aber wenn wir zu fertig sind um die Natur genießen zu können, dann macht es definitiv keinen Spaß 🙂
Wir wussten, dass wir heute wieder zurück nach Porto Novo mit einem Taxi fahren müssen und haben uns deswegen entschlossen nach Ribeiria Grande zu laufen. Das ist nicht nur der Name des Tals, sondern auch eines ‘’größeren Ortes’’, es ist wohl eher als Dorf mit einigen Geschäften zu bezeichnen 😉
Der Weg dorthin war auch wunderschön. Wir sind vorbei an Bananenbäumen, haben Jackfruits entdeckt und die Papayas hingen zum Greifen nahe 😉
Ein Nachteil war das wir direkt an der Straße Langlaufen mussten, allerdings war morgens kaum Verkehr so das es nicht wirklich gestört hat.
Von Xoxo bis nach Ribeira Grande waren es 10 km, da wir aber dieses Mal keine Berge bezwingen mussten oder alle 200 m anhalten mussten um wieder zu Atem zu kommen waren wir nach ca. 2 Stunden da.
An der Tankstelle direkt an der Hauptstraße ist ein großer Sammelplatz für alle Taxis, dort kannst du mit dem öffentlichen Bus oder privaten Taxifahrern zurück zum Hafen fahren.
Wir haben uns entschieden gleich weiter zu fahren und haben einen der öffentlichen Busse genommen.
Für 400 CVE (= ca. 4€) kannst du an der Küstenstraße entlang fahren. Die Aussicht ist auch hier sehr schön, aber die Straße ist eine Katastrophe. Du wirst einmal so richtig durchgeschüttelt und froh sein, wenn du nach 1,5 Stunden wieder aussteigen kannst.
Leider konnte ich kaum Videos & Fotos machen, das es so schlimm gewackelt hat 🙁
Wir haben uns direkt bei unserem Hotel am Hafen absetzen lassen, dem Residencial Nova Cidade. Das Hotel ist sehr sauber und ordentlich, manche Zimmer sind auch mit Meerblick. Abendessen und Frühstück gibt es im angrenzenden Restaurant. Das Essen ist landestypisch und lecker.
Das Frühstück war nicht wirklich gesund, es war aber reichhaltig mit frischen Zutaten. Außer Toastbrot gab es auch Käse, Marmelade, Wurst, Saft und frisches Obst. Und natürlich Kaffee und Tee 😉
Der Ausflug war sehr schön und wir können nur jedem Empfehlen sich 1 oder 2 Tage für die Insel Zeit zu nehmen.
Auch wenn die erste Wanderung sehr anstrengend war ,trotzdem hatten wir jede Menge Spaß 🙂